auf der Straße zum Schrottplatz war in den letzten Tagen. Ununterbrochen Lastwagen mit dem Zeug, das die Leute aus den Wohnungen geworfen haben, kaum daß das Wasser aus den Straßen war. Und dann das Zeugs vom leitenden Personal der Republik: Heute früh gesagt, heute abend bezweifelt, morgen früh schon nicht mehr wahr.

Die ehrende Erwähnung für den Kleinmeister des aufgeklärten Ressentiments geht an den Schriftsteller Falko Hennig, der sich in der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung so zitieren läßt:
>Es hieß in der DDR immer: "Wo wir sind, ist vorn. Wenn wir hinten sind, ist hinten vorn". Diese Art von Avantgardismus ist wohl ganz passend und vielleicht etwas tröstlich, wenn jetzt doch so viele Milliarden aus Westdeutschland die Elbe hinuntergespült werden.<

Weitergehen bitte, der Herr, hier ist der Weg zum Schrottplatz, nicht trödeln.

Die Lage ist verlockend und die Gelegenheit günstig. Also habe ich einen Beobachtungsposten auf dem kleinen Bergrücken am Schrottplatz eingerichtet. Nahe genug dran, um zu sehen, was sie hier abladen wollen. Besonders, wenn es noch gar nicht zum alten Eisen gehört. Aber nicht zu nahe - ein bißchen Abstand muß sein, wenn man den Überblick behalten will.

Zu sehen gibt's schließlich noch mehr als nur Schrott. Drüben westlich zum Beispiel die Autobahn, wo sie mit schweren Lastwagen all die brandneuen Artikel ins Stadtzentrum fahren. Hierhin kommt das Zeugs dann erst übermorgen, aber eines ist sicher: es kommt. Und dann der Blick nach Süden, über den schmalen Grünstrich weg, wo die Drudge vor sich hin plätschert und immer die Rentnerinnen hinkommen, Enten füttern.

Wirklich eine ideale Lage.